Naturerkundungstage der Grundschule Dorfmark
Dorfmark. Schon im ersten Lockdown im März 2020 begannen die Vorbereitungen für die Naturerkundungsspiele der Grundschule Dorfmark. Eine Art Waldjugendspiele sollten es werden, die im Rhythmus alle 4 Jahre stattfinden könnten. Das Ziel war es, eine geeignete Wegstrecke direkt in Dorfmark zu finden, damit die SchülerInnen mit ihren Familien auf den Wegen noch öfter spazieren gehen können und wissen, was die Natur direkt vor der Haustür zu bieten hat.
Die Umgebung von Dorfmark ist sehr grün, doch es gab viele Hürden:
Das Moor ist zu gefährlich, die Autobahn zu laut, der Weg zum Campingplatz Vierde ist gesperrt und reine Feldstrecken schienen zu abwechslungsarm.
Letztendlich wurde eine Strecke gewählt, die an der Rieper Straße ihren Anfang hat. Es wurden mögliche Aufgaben gesammelt, Stationspunkte in einer Karte markiert und die Erlaubnis der Landbesitzerfamilie Bremer eingeholt.
Im August machte das Kollegium dann zu Schulbeginn eine Radtour, um die Wege samt Aufgaben kennenzulernen und im Hinblick auf die Schülerschaft noch Veränderungen einzuarbeiten.
In der Sachunterrichtskonferenz im Februar 2021 wurden Termine anberaumt und weitere Vorbereitungsaufgaben verteilt:
Zu den Spiel- und Lernstationen musste das entsprechende Material beschafft werden: Geweihe, um das Gewicht, das einem Hirsch auf dem Kopf lastet, nachzuempfinden, Stämme zum Stammstoßen, Wachser für Rindenabdrücke, Baumfrüchte von Ahorn, Eiche und Buche etc.
Es wurden Infotafeln, Rätsel und Stationsschilder erstellt, „Waffen Hamman“ stellte ausgestopfte Waldtiere zur Verfügung, „Kayserbetten“ erteilte die Erlaubnis, dass Eltern im Viertelstundentakt ihre Kinder auf dem Parkplatz morgens absetzen und mittags wieder abholen durften. In der Aula wurde eine Ausstellung vorbereitet und auch die Schaukästen beinhalten nun Gewölle, Fuchshaken und Tierspuren (wussten Sie, dass Mäuse Fichenzapfen fast komplett abnagen, um an die leckeren Samen zu kommen?)
Immer noch unsicher war das Kollegium, ob die Naturerkundungsspiele in der Coronazeit überhaupt stattfinden dürfen. Der Wechselunterricht kam der Aktion zugute, Stationen wurden umgeplant, so dass keine Helfer benötigt werden und statt in Kleingruppen sollte jeweils die halbe Klasse an zwei aufeinander folgenden Freitagen mit der Klassenlehrerin durch die Natur spazieren. Natürlich durfte es in der kontaktfreien Zeit keine Fühlkisten geben, sondern stattdessen eine Hörstation mit Kuckuck, Specht und Uhu, Becherlupen mussten nach einmaligem Gebrauch desinfiziert werden und auch beim Verfassen eines kleinen Waldgedichtes muss auf Abstand geachtet werden.
Nun rückte der Tag der ersten Naturspiele immer näher. Das Wetter zeigte sich sehr abwechslungsreich und später regnerisch, aber viele SchülerInnen und Lehrerinnen waren voller Vorfreude auf einen Tag des anderen Lernens, des Draußenseins, der gemeinsamen Naturerkundung. Gegen die vorhergesagten Schauer gab es ja Regenkleidung und los ging es. Familie Bremer zeigte bei Station 7 ihren Gülleselbstfahrer und gab auf abwechslungsreiche Weise Informationen dazu.
Jedes Kind, das die Naturspielrunde geschafft hatte, durfte sich zum Abschluss einen selbstgeschliffenen Astscheiben-Orden umhängen und wird bestimmt noch oft an diesen Tag zurückdenken. Auch am zweiten Freitag war es bedeckt, diesmal kalt, aber fast regenfrei. Die Strecken waren lang, zeitlich aber gut machbar.
Fazit aus Lehrersicht: Die Naturspiele unter Coronabedingungen durchzuführen hat die sowieso schon aufwändigen Vorbereitungen noch erschwert, doch gelohnt hat es sich dennoch!
Schön, dass so viele DorfmarkerInnen dem Vorhaben gegenüber aufgeschlossen waren. Es gab auch noch mehr Hilfsangebote und eigentlich sollte vorher eine Projektwoche veranstaltet werden, doch für die Möglichkeiten dieses Schuljahres war es so wenigstens ein Lichtblick.